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Goldstrom – „VOL“ Voice of the Livingroom – Teil 5 – Die Kammern

25 Jan

Einige Zeit war es still in der Werkstatt, nun geht es weiter. Frisch voran, würde ich sagen, denn es ist noch einiges zu tun, bevor der sehnlichst erwartete Klangzauber stattfinden wird. Für die Seitenwände wird das Pappelsperrholz zunächst auf Maß gesägt und dann gewässert. Dabei ist zu beachten, dass der Wasserfilm moderat aufgetragen wird, denn sonst wellt sich das Holz ganz schrecklich. Platten also übers Waschbecken halten und mittels eines Pinsels rundum befeuchten. wassernDie so behandelten Hölzer werden eingespannt und durch ein Zuggewicht über Nacht gebogen, derweil sind sie dann auch wieder trocken und bereit zum Einbau.biegenZunächst biegt man die Hölzer mit der Hand vor und setzt sie zwischen die Halteleisten, die am Rahmen und auf der Schallwand aufgeleimt worden sind. Die Leisten müssen lediglich doppelt der Stärke der einzutreibenden Wand vorstehen. Das Eintreiben geschieht am besten mittels eines Druckholzes, das die Hammerschläge auf die gesamte Fläche verteilt. eintreibenBitte vorsichtig und mit sanften Schlägen arbeiten. Der Eintrieb geht nur millimeterweise voran, man braucht etwas Geduld und eine ruhige Hand.einklopfenDas Beitragsbild zeigt den aktuellen Stand der Dinge von oben – die einzelnen Druck- und Luftverteilungskammern sind auf dem Foto gut sichtbar. Für den Versuchsaufbau wurden sägerauhe Latten verwendet. Sollte das Projekt einmal in Kleinserie gehen, so werden hier gehobelte Versionen zum Einsatz kommen. Möglicherweise ist aber auch die rauhe Oberfläche eine geniale Lösung gegen winzigste Stehwellen? Man wird sehen. kammernBeide Boxen sind nunmehr annähernd fertig, was das Gerüst betrifft. Im nächsten Schritt folgen dann noch die Rückwände der Kammern und die Abschrägung des Klangaustritts für den Bass. So ist der Plan für nächste Woche. Bis bald! 🙂

Goldstrom “VOL” Voice of the Livingroom – Teil4 – Es wird nass!

10 Jan

Der Zeitaufwand für das Projekt ist mittlerweile beträchtlich. Mein Plan war, eine Box in drei Tagen zu bauen. Das Gesamtwerk setzt sich aber aus extrem vielen Einzelteilen zusammen. Alleine das Einbringen der Versteifungen der einzelnen Kammern und der Schallwand verschlingt schon viele Stunden. Alles muss auf Maß gesägt, eingeleimt und möglichst verschraubt werden. Nach aktuellen Schätzungen rechne ich jetzt pro Box mit etwa 10 Tagen.innenausbau Hier sehen wir die Schwingungsdämpfer für die Schallwand um den Ausschnitt für das Basschassis herum (6) und den Träger für die Rückwand der Basskammer (7). innenausbau-liegend Ein Blick von oben in die beiden Druckkammern, die es später auszutarieren gilt (8 und 9). aussenleistenAuf der Frontseite der Box werden jetzt Viertelstäbe aufgeleimt (und nur geleimt, der Optik wegen). Auf einer Höhe von 118cm und einer Breite von 68cm muß jetzt ein gleichbleibender Druck aufgelegt werden, um diese Holzleisen anzupressen. Das geschieht mittels einer großen Spanplatte, die ich über die gesamte Fläche lege. In Ermangelung einer 80cm Schraubzwinge benutze ich mich selber als Gewicht und presse mit meinen 75kg Druck die Leisten auf. Halbe Stunde Pause 🙂 Vorher habe ich bereits die Pappelsperrhölzer gewässert, die vorne als Rundbogen für den Schallaustritt dienen sollen. Die Hölzer mussten über Nacht mittels Gewichten gebogen werden, um sie vorzurunden. Ich schaue aus dem vergitterten Kellerfenster. Alles dunkel draussen. Es scheint, als hätte ich die Welt vergessen, oder der Rest der Welt mich. Niemals vergeht die Zeit schneller, als dann, wenn man mit Leidenschaft und Hingabe kreative Dinge tut. Was auch immer das sein mag. Ich beende nach einer weiteren halben Stunde Leimtrocknung meinen Job als menschliche Schraubzwinge, gehe schlafen und mache gleich am nächsten Morgen weiter:frontal-nacktVom letzten Bild bis zu diesem Zustand ist ein Tag vergangen, an dem ich nicht dazu kam, Fotos zu machen. Ich werde das beim Bau der zweiten Box nachholen. Wir sehen die eingesetzten Rundbögen, die von jeweils zwei Leisten verkeilt werden. Die bereits gerundeten Bögen wurden von oben in die Box zwischend die Leisten passgenau millimeterweise eingetrieben. Der Schalltrichter oben zeigt die beiden Öffnungen für die Hochtöner. Eine Stabilisierung des Schalltrichters erfolgt durch die drei Leisten in der Mitte, die dem Schallweg nach ausgerichtet sind. Es ist möglich, die kleine Schallwand für die Hochtöner an ihnen vorbei zu entnehmen, um später die Chassis einzusetzen. Sie erhält später noch rechts und links kleine Passleisten zur Anbindung an den Schalltrichter. Während der Trocknungszeiten des Leims habe ich nach und nach die zweite Box vorbereitet. Diese ist etwa zur Hälfte aufgebaut und wird morgen ihre Rundbögen erhalten. Gute Nacht ;-)!