Goldstrom „VOL“ Voice of the Livingroom – ein maximales Lautsprecherprojekt

2 Jan
Skizze und Testaufbau auf dem Schreibtisch

Skizze und Testaufbau auf dem Schreibtisch

Auf dem letzten Analogforum im November 2013 in Krefeld hat mich die Vorführung einer originalen Voice of the Theatre Kombination derart beeindruckt, dass ich mich kaum noch aus dem Hörraum begeben mochte. Die Voice of the Theatre (VOT) ist ein hochempfindlicher Lautsprecher mit einem Wirkungsgrad weit über 100dB, in einem enorm großen Gehäuse. Bei diesem Wirkungsgrad genügen schon ein bis zwei kleine Watt an Leistung, um alle Nachbarn drei Häuser weiter nachdrücklich von Ihrer Anwesenheit zu überzeugen. Im Prinzip ist es „lediglich“ ein offenes Bassreflexsystem, in dessen Reflexkanal sich ein Mittelhochtonhorn befindet. Kann man ja mal nachbauen, denn – sein Klang ist unbeschreiblich – einfach schön. Es ist alles da. Bässe kommen prägnant und druckvoll, die Mitten schmelzen vor uns im Raum dahin und verleiten zum Träumen, die Höhen lassen uns noch an noch höhere Sphären glauben und dergestalt beeindruckt mich diese „Holzkiste“, so dass ich unweigerlich zusammenzuckte und mir nichts sehnlicher wünschte, als meine gesamte Musik mit diesem wunderbaren Klanginterpreten durchhören zu dürfen. Tage und Nächte würden im Flug vergehen, während ich mein schwarzes Gold immer schneller auf den Drehteller lege, und nach der nächsten Vinylscheibe lechze.

Tatsächlich nimmt die Original-Konstruktion aber einen solchen Raum ein, dass es kaum möglich ist, zwei davon in einem Zimmer aufzustellen und noch Platz für ein Sofa zu finden, ohne eine Türe hinter sich zu schliessen. Geschweige denn würden zusätzlich Ehefrau und Restfamilie in diesem Raum anwesend sein können. Zumindest in den meisten Fällen, sprich Wohnstuben, dürfte dies so sein. Was also liegt näher, als die originale VoT Konstruktion auf ein wohnraumtaugliches Maß zu reduzieren? Ich möchte mich beschränken auf eine lichte Breite von maximal 65cm und eine Höhe von 120 cm. Diese Größe sollte sich irgendwie zumindest in meiner Küche unterbringen lassen. Das ist der Platz, an dem ich meistens Musik höre. Dieser Raum ist etwa 24qm groß. Dies zum Vergleich, falls Sie mitbauen möchten. Zum Baubeginn, der soeben startet, habe ich mir ein kleines Papiermuster angefertigt, das mich inspirieren soll. Alle Chassis werden ein Frontalhorn bekommen, plus eine Druckkammer für den Tieftonbereich, plus ein einer doppelten Hochtonkombi, die ihren Schall reflektiert abstrahlt. Den Mitteltonbereich soll der Philips AD9710 übernehmen. Die hohen Töne übergeben ihr Klangbild an zwei RUF von Siemens. Die Bässe werden transportiert von zwei Eminence 15-Zöllern. Man sieht daran schon – es wird nicht bloß eine verkleinerte Kopie, sondern ganz Goldstrom-typisch, ein sehr eigenwilliges Projekt mit Dreiwege Unterteilung. Einige Erfahrungen aus der „Cinematik“ (siehe meine Goldstrom-Seite) werden natürlich mit einfliessen. Halt, Sie merken, es steht da noch eine kleine, bisher unbeantwortete Frage im Raum: Wenn ich das Gehäusevolumen verändere und evtl. auch nicht in den Besitz der originalen Lautsprechchassis von Altec gelangen werde, macht dieses Unterfangen überhaupt irgendeinen Sinn??? Nun, wir werden sehen und hören. Begleiten Sie mich auf der Reise zu „VOL“-Voice of the Livingroom.

4 Antworten to “Goldstrom „VOL“ Voice of the Livingroom – ein maximales Lautsprecherprojekt”

  1. pmswk Januar 3, 2014 um 12:42 pm #

    moin mein lieber,

    ein frohes und lautes, basshaltiges und von luftigen hhen begleitendes neues jahr 😉 das liest sich ja….. fein, fein. da knntest du mir doch gleich mal einen text zu meinen bildern formulieren.

    ich wink dir nach dsseldorf achim

  2. Carsten Bick Januar 6, 2014 um 2:14 am #

    Eine schöne Idee-denke ich sofort!!!
    Bin ich doch selbst Liebhörer der alten Lansing-Produkte….eine Voice steht im Keller und kann nicht aufgebaut werden. Zu sehr sind die Räumlichkeiten begrenzt, zu sehr stören die Abmaße der beeindruckenden Kisten. Dennoch: klanglich ist das was ganz, ganz Feines,diesen Theaterlautsprecher habe ich vor ein paar Jahren in einem deutschen Durchschnittswohnzimmer (was die Größe des Raumes angeht ;)) erfahren dürfen. Nie zuvor hatte ich eine solche Dynamik erlebt, und das an nur 3 Watt!! Was bleibt aber, wenn der Stellplatz fehlt? Umsteigen auf die Heimversion der VOT: die Altec Valencia. Und die macht es auch richtig gut, vll. ein bisschen anders als die voice, aber richtig gut! Aber auch dieser Schrank verlangt nach Größe und Raum….und zu erwerben gibts den auch nicht mal eben um die Ecke…..wie klasse wäre es also, wenn sich jemand mit Kenne und Engagement an ein Projekt heranwagt, welches klangliche- und Größenverhältnisse vereint?

    Wie gesagt Jörg:eine schöne, tolle Idee! Ich bin sehr gespannt wie es weitergeht..

    Glückauf!!!

    Carsten aus E.

  3. Arnim April 11, 2017 um 10:48 am #

    Hallo! Durch Zufall auf der Seite gelandet. Wie ist das Projekt denn ausgegangen? Welche Erkenntnisse gab es und wie hat es geklungen? Würde mich sehr interessieren.

    Gruß Arnim aus Erftstadt

    • goldstromsbuero April 11, 2017 um 12:15 pm #

      Nun ja, nach dreijähriger Abstimmungs- und Entwicklungsphase, in der ich das Innenleben und die Chassis Bestückung mehrfach variiert habe – es sind mittlerweile 30cm Isophon P38 Tieftöner drin und Fieldcoils von Graetz plus Kalotten von Philips… habe ich kein Verlangen nach weiterer Veränderung. Für mich sozusagen das Non-plus-Ultra. Aber Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden.

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